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Zwischen Digitalisierung und Rotem Curry
Es ist ihr nicht leicht gefallen, Rauenberg adieu zu sagen, und in Sandhausen eine neue Herausforderung anzunehmen – das berühmte lachende und weinende Auge sei als Beschreibung für ihren Wechsel vom Hauptamt der Weinstadt ins Hauptamt der Hopfengemeinde ganz zutreffend, sagt Nina Gellert. In über zehn Jahren als Leiterin an alter Wirkungsstätte hätte sich schließlich ein familiärer Zusammenhalt herauskristallisiert. Die neue Leitungsaufgabe erwachse nun als nicht minder reizvoll, wobei Gellert sogleich betont: „Die Chemie muss stimmen.“ Die 39-Jährige meint freilich die Tatsache, sich mit Bürgermeister Hakan Günes auf einer Wellenlänge zu befinden.
Das reicht aber noch nicht. Nina Gellert muss auf vielen Frequenzen funken können: „Ich sehe mich als Schnittstelle von Bürgermeister, Gemeinderat, Verwaltung und Bürgern, um für ein gutes Miteinander zu sorgen, Belange zu koordinieren und somit für alle klare Strukturen zu schaffen und die Gemeinde voranzubringen“, sagt sie. Eine Hauptamtsleiterin müsse „das große Ganze“ im Blick haben. Im Vergleich zu Rauenberg größeren Sandhausen ist das eine Herausforderung, die sie ehrgeizig und selbstbewusst gerne annimmt.
Das fachliche Rüstzeug hat die verheiratete zweifache Mutter im Tornister: „Wichtig ist mir, dass ich in allen Bereichen Praxiserfahrung mitbringe, so bin ich beispielsweise immer noch Vollstandesbeamtin und habe mich jahrelang selbst um die Themen Gemeinderat, Presse oder Personal gekümmert.“ Dabei hat die gelernte Verlagskauffrau ihre berufliche Bestimmung gewissermaßen im zweiten Anlauf entdeckt. Nach der Ausbildung hat die Wahl-Wieslocherin das Abitur gemacht und das Studium an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl absolviert.
„Die Kinder sind mein großes Hobby“
Einen wunderbaren Ausgleich zur Arbeit schaffe die Familie mit Sohn Moritz (8) und Tochter Malie (4). Früher habe sie selbst Handball gespielt, heute schaue sie ihren Kindern dabei zu – „die Kinder sind mein großes Hobby“, sagt sie und lacht. Familie Gellert geht gerne auf Reisen, ob mit dem Wohnwagen quer durch Europa oder mit dem Rucksack in die Ferne, ist dabei zweitrangig. Dazu passt, dass die asiatische Küche hoch im Kurs im Hause Gellert steht, wenn sie ihrer Vorliebe fürs Kochen nachgeht. Ein Lieblingsgericht ist das Rote Curry – doch keine Angst nicht so furchtbar scharf. Auch beim Backen macht sie eine gute Figur. Nicht zuletzt der Gellertsche Nachwuchs kann ein Lied davon singen, denn „jedes Kind bekommt zum Geburtstag seine Motivtorte“. Das gehöre stets zur Überraschung dazu.
Als Führungskraft plant Gellert, weit weniger überraschend zu sein. „Ich möchte, dass niemand die Scheu hat, bei mir reinzuschauen.“ Sie wolle eine nahbare Amtsleiterin sein, die eine offene Kommunikation pflege und ein offenes Ohr mitbringe, ganz gleich für welches Thema, betont sie.
Am Herzen liegt Nina Gellert, dass der Bürgerservice weiter verbessert wird. Wichtig ist ihr, eine möglichst schlanke, transparente Verwaltung mit klaren Strukturen. Ein Ansprechpartner für die unterschiedlichsten Belange ist ein Aspekt, den sie für besonders erstrebenswert hält. Und: „Mein großes Ziel ist es, dass wir die Gemeinde beim Thema Digitalisierung voranbringen.“