Neuigkeit
Die Hopfengemeinde macht ihrem Namen alle Ehre
Hier ist der Name Programm: Bei der Hopfenernte und dem Hopfenfest in Sandhausen wird Tradition groß geschrieben
Zum nunmehr 41. Mal wurde das Sandhäuser Hopfenfest, zu dem der MGV Germania und die Gemeinde einluden, gefeiert. Der Zulauf am vergangenen Wochenende war auch in diesem Jahr wieder immens. Aller Besucherinnen und Besucher zur Freude konnte bei bestem Wetter gezopft und bis in die Nacht gefeiert werden.
Bereits am Samstag in der Früh begannen die Hopfenbauern mit der Ernte auf der Hopfendemonstrationsanlage. Die kräftig im Wuchs stehende Anlage ließ darauf schließen, dass sich die Prognosen zu den reichen Ernteerträgen in diesem Jahr bestätigen. Für die üppigen Ranken ging es dann auf den Festplatz der Gemeinde, auf deren Ankunft die fleißigen Hopfenzopferinnen und Hopfenzopfer bereits vorfreudig warteten. Das grüne Gold hüllte das gesamte Festzelt in einen aromatischen Duft. Generationenübergreifend, von jung bis alt, wurde hier das ganze Wochenende traditionell per Hand gezopft. Bei diesem Gemeinschaftsereignis herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, der sich eine Jede und ein Jeder gerne einmal anschließen sollte. Die 300-jährige Tradition des Anbaus in Sandhausen ist ein besonderer und wichtiger Teil der Hopfengemeinde und wird gehegt und gepflegt. Dieses ganz besonders von unseren Hopfenbauern, die sich das ganze Jahr über um das grüne Gold der Gemeinde kümmern.
Zur Erfrischung der Erntehelferinnen und Erntehelfer brachte Max Spielmann, Geschäftsführer der Welde Braumanufaktur, und sein Team ein 20 Liter Fass, das Bürgermeister Hakan Günes gekonnt mit einem Hammerschlag anstach.
Herzliche Worte wandte Günes zuvor in seiner Eröffnungsrede sowohl an die Hopfenbauern, als auch an alle Aktiven und Helfenden rund um den Vorsitzenden des MGV Germania, Markus Kolb, ohne deren Einsatz die Fortführung dieser Kultur und Tradition gar nicht möglich wäre. Besonderer Dank ging aber auch an alle Beteiligten, die das feierliche Wochenende ermöglichen. Sei es für die wochenlangen Planungen und Vorbereitungen, der Auf- und Abbau oder die Verköstigung während des Festes, für die mehrere Dutzend Ehrenamtliche reichlich Schweiß fließen ließen.
Den Danksagungen schloss sich Max Spielmann direkt an, der sich von dem Gemeinschaftsgefühl im Festzelt beeindruckt zeigte. Eingehendes Lob richtete er nochmals an die Hopfenbauern, einschließlich Albert Burkhardt, als Urgestein der Sandhäuser Hopfenernte. Ein weiterer Dank ging an die Firma Trokost in Bruchhausen, die die Trocknung des Hopfen übernimmt, der anschließend nach Plankstadt transportiert wird.
Die Sandhäuserinnnen und Sandhäuser können sich in diesem Jahr über ein weiteres Jubiläum freuen: Zum 20. Mal wird der eigens geerntete Hopfen zum Welde No. 1 Slow Beer Pils gebraut, das pünktlich zur Sandhäuser Kerwe ausgeschenkt werden wird.
Für die Besucherinnen und Besucher hatten die Veranstalter ein abwechslungsreiches Programm parat. Neben der faszinierenden Oldtimer-Ausstellung, bei der die Oldtimerfreunde Hoggene Kurpfalz ihre zahlreichen Fahrzeuge, Älteste aus den 50er Jahren, stolz präsentierten, stand auch der traditionelle ökumenische Ernte-Gottesdienst am Sonntag an. Pfarrer Dr. Mathias Thurner und Diakon Christian Sych stellten im vollen Festzelt unter anderem die Frage, was das Bier ohne den Hopfen wäre, was unser Essen ohne Salz wäre und was die Welt ohne Gott wäre. Der MGV Germania unter der Leitung von Walter Muth sowie der Posaunenchor unter der Leitung von Stephan Siebig bereicherten den Gottesdienst. Die Sänger der Germania stimmten das „Waldeslust“ ebenso an wie „Handwerkers Abendgebet“. Und sie hatten doppelte Freude im Gepäck, denn an diesem Tag galt es, den 40. Hochzeitstag von Sängerkamerad Reiner Eckel und seiner Frau Gabi gebührend in Szene zu setzen, was mit einem Ständchen gelang.
Der Hopfen wollte freilich abermals gezopft werden. Da kam die Feuerwehr eigens mit dem Ziehwagen, sodass der eine oder andere einen Spritzer abbekam. Aber wer wollte sich darüber beschweren – bei an die 30 Grad war so ein „Anduschen“ gern genommen. Versüßt wurde das Hopfen zopfen durch den Musikverein Sandhausen unter der Dirigentschaft von Stanislav Klimov, der wie die vielen Helfer der Germania für eine wunderbare Frühschoppen-Atmosphäre sorgte.
Nicht zuletzt bedankt sich die Gemeinde Sandhausen auch bei den Anwohnerinnen und Anwohnern rund um den Festplatz für ihre Geduld und ihr Verständnis.